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Therapiekonzept
für Menschen mit Borderline-Symptomatik

Für Menschen mit Borderline-Symptomatik bietet die ERPEKA Nürnberg ein spezielles, an der Dialektisch-Behavioralen Therapie von Marsha Linehan orientiertes Therapieprogramm an. Das Angebot ist eingebettet in den regulären Rehabilitationsablauf.
Ziel des verhaltenstherapeutisch ausgelegten Programms ist es, suizidales und selbstschädigendes Verhalten zu reduzieren, Fertigkeiten (Skills) im Umgang mit starken Emotionen zu erlernen und einzuüben sowie soziale Kompetenzen zu erhöhen. 

Eckpunkte des ERPEKA Therapie-Programms für Menschen mit Borderline-Erkrankung:
  • Die Teilnehmer der Rehabilitationsmaßnahme wohnen in einer Außenwohngruppe.
  • Auch ein Großteil der Therapie findet in Gruppen statt:
    In der Skillsgruppe vermitteln wir u.a. Fertigkeiten zur Spannungsregulation, zum Umgang mit Gefühlen und zur Gestaltung zwischenmenschlicher Beziehungen.
    In der Basisgruppe unterstützen wir die Rehabilitanden unter psychotherapeutischer Anleitung bei einer lösungsorientierten Bearbeitung ihrer individuellen und zwischenmenschlichen Konflikte.
    In der Bezugsgruppe, die ohne ERPEKA-Mitarbeiter stattfindet, üben sich die Rehabilitanden in einem besseren Selbstmanagement. Und sie unterstützen einander bei der Anwendung von Skills, bei der Bewältigung von Alltagsproblemen oder beim Umgang mit Schwierigkeiten, die den Rehabilitationsverlauf beeinträchtigen.
  • Ergänzend zur Gruppenarbeit treffen sich die Rehabilitanden regelmäßig mit den Mitarbeitern des ärztlichen und psychologischen Dienstes sowie des Sozialdienstes zum Einzelgespräch.
  • Verhaltensanalysen sowie Tages- und Wochenprotokolle unterstützen die Rehabilitanden bei der Auseinandersetzung mit ihren automatisierten Verhaltensweisen. Die kontinuierliche Selbstbeobachtung hilft dabei, die Auslöser und die Dynamik (selbst)schädigender Reaktions- und Verhaltensmuster zu erkennen und alternative Verhaltensweisen zu erlernen und einzuüben. Denn auch wenn erlernte Verhaltens- und Bewertungsmuster fest verankert und scheinbar unveränderbar sind: Die regelmäßige Beschäftigung mit diesen Automatismen verhilft zu einem tieferen Verständnis und bestenfalls zur Aufgabe von nutzlos gewordenen Wahrnehmungs- und Verhaltensweisen.
  • Vor Therapiebeginn schließen Behandler und Rehabilitanden einen schriftlichen Vertrag, der unter anderem festlegt, dass der Rehabilitand während der Therapie auf selbstschädigendes Verhalten verzichtet. Diese Vereinbarung ist die verpflichtende Basis der Zusammenarbeit und der sichere Rahmen für die Therapie.
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