Die ERPEKA Nürnberg bietet psychisch kranken Menschen, zu deren Vorgeschichte eine Abhängigkeitserkrankung oder ein Suchtmittelmissbrauch gehören, ein spezielles integriertes Behandlungskonzept an.
Ziel des Therapie-Programms, ist es, Alternativen zum Suchtmittelgebrauch zu erarbeiten, Rückfälle zu verhindern und eine langfristige Abstinenz zu erreichen.
Das Programm ist in den normalen Rehabilitationsablauf eingebunden. Eine Teilnahme ist nur möglich, wenn keine akute Abhängigkeit mehr besteht und wenn eine psychische Erkrankung als Hauptdiagnose in der Rehabilitationsbehandlung vorliegt.
Eckpunkte des ERPEKA Therapie-Programms für Menschen mit psychischer Erkrankung und Suchtgefährdung:
- Zentrale therapeutische Bausteine sind das Suchtteam und die Suchtgruppe sowie regelmäßig durchgeführte Drogenscreenings und/oder Alkoholkontrollen.
- Das Suchtteam, das unter Leitung eines ERPEKA-Mitarbeiters gemeinsam mit einem Kollegen aus dem Sozialdienst durchgeführt wird, klärt zu Rehabilitationsbeginn erst einmal die Suchtmittel-Erfahrung und -Einstellung des Rehabilitanden. Im weiteren Behandlungsverlauf überprüft das Team kontinuierlich (die Häufigkeit wird je nach individuellem Bedarf festgelegt) die Fortschritte im Umgang mit der Suchtneigung.
- Das Suchtteam wird ergänzt durch eine mehrwöchige, psychoedukative Suchtgruppe, an der maximal 10 Rehabilitanden teilnehmen. Die Suchtgruppe will den Rehabilitanden nicht nur die kritische Auseinandersetzung mit den Ursachen, Formen und Folgen ihres Suchtmittelkonsums ermöglichen. Sie gibt den Teilnehmern auch umfangreiche Strategien und Methoden zur Rückfallprophylaxe an die Hand und verdeutlicht die Zusammenhänge zwischen Suchtproblematik und psychischer Erkrankung.
- Zur Vertiefung der in der Suchtgruppe und im Suchtteam besprochenen Maßnahmen zur Abstinenzfähigkeit sind neben den regulären Gesprächen beim ärztlichen Dienst und Sozialdienst auch psychologische Gespräche möglich. Flankierend vermitteln wir auch Kontakte zu externen Suchthilfeeinrichtungen und Selbsthilfegruppen.